Interessenkonflikte

Allgemeine Natur von Interessenkonflikten

Die Tradias GmbH („tradias“) ist ein Anbieter von Krypto-Dienstleistungen gemäß dem Wertpapierinstitutsgesetz (WpIG) sowie der Markets in Crypto-Assets-Verordnung (MiCAR) und wird von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) beaufsichtigt. Das Hauptgeschäft von tradias besteht im Tausch von Krypto-Assets gegen Zahlungsmittel oder andere Krypto-Assets gemäß Artikel 3 Absatz 1 Nr. 16 Buchstabe c) und d) sowie Nr. 19 und 20 MiCAR.

tradias verpflichtet sich zu rechtmäßigem und ethischem Verhalten in allen Geschäftsbeziehungen. Dies schließt die Identifikation und Minimierung potenzieller Interessenkonflikte ein, die bei der Geschäftstätigkeit von tradias auftreten können.

Ein Interessenkonflikt kann entstehen, wenn unterschiedliche Interessen von Parteien miteinander in Konflikt geraten und dadurch die unparteiische, objektive und pflichtgemäße Erbringung von Dienstleistungen beeinträchtigt werden kann. Dies umfasst tatsächliche sowie potenzielle Interessenkonflikte und auch solche, bei denen lediglich der Anschein eines Konflikts entsteht, ohne dass tatsächlich einer besteht.


Interessenkonflikte können zwischen tradias (einschließlich ihrer Geschäftsführung und Mitarbeitenden) und ihren Kundinnen und Kunden, zwischen tradias und ihren verbundenen Unternehmen sowie zwischen verschiedenen Kunden von tradias auftreten.

Quellen potenzieller Interessenkonflikte

tradias hat die folgenden potenziellen Interessenkonflikte identifiziert:

Kundenbezogene Interessenkonflikte

• tradias kann verschiedene Dienstleistungen für unterschiedliche Kunden erbringen, wobei widerstreitende Interessen bestehen können.

• tradias kann neue Geschäftsstrategien verfolgen, neue Produkte oder Dienstleistungen einführen oder sein Angebot geografisch bzw. auf neue Kundengruppen ausweiten, was zu Interessenkonflikten mit bestehenden Kunden führen kann.

• tradias kann unter Umständen bestimmte Kunden gegenüber anderen bevorzugen, insbesondere bei manuellen Handelsaktionen während Phasen hoher Volatilität oder bei großen OTC-Transaktionen.

• tradias kann Anpassungen an der Ausführungslogik vornehmen, die unbeabsichtigt zu einer Begünstigung bestimmter Gegenparteien führen können.

• Bei Fehlerbehandlungen und Korrekturen, wie Stornierungen oder Umbuchungen von Geschäften, könnte eine uneinheitliche Anwendung unbeabsichtigt bestimmte Kunden begünstigen.

Unternehmensbezogene Interessenkonflikte

• Mitarbeitende oder Geschäftsführende von tradias könnten vertrauliche Informationen für persönliche Investitionen nutzen.

• tradias oder einzelne Mitarbeitende bzw. Geschäftsführende können finanzielle oder andere Interessen haben, die ihre objektive und sachgemäße Entscheidungsfindung im Sinne von tradias oder ihrer Kundschaft beeinträchtigen.

• Nebentätigkeiten von Mitarbeitenden oder Geschäftsführenden können mit den Interessen von tradias oder deren Kunden in Konflikt geraten.

• Einzelne Mitarbeitende oder Geschäftsführende erhalten eine Vergütung, die ausschließlich an den Vertrieb bestimmter Krypto-Asset-bezogener Dienstleistungen geknüpft ist.

Maßnahmen zur Vermeidung von potenzieller Interessenkonflikten

tradias hat verschiedene Maßnahmen zur Minderung potenzieller Interessenkonflikte umgesetzt, darunter:

Sensibilisierung des Personals: tradias hat eine interne Richtlinie zum Umgang mit Interessenkonflikten eingeführt. Mitarbeitende und Geschäftsführende werden regelmäßig durch verpflichtende Schulungen über die Grundsätze und Pflichten informiert, die sich aus der Richtlinie ergeben.

Meldesystem für Interessenkonflikte: Mitarbeitende und Geschäftsführende sind verpflichtet, (potenzielle) Interessenkonflikte an die Compliance-Abteilung zu melden. Zudem steht ein internes Hinweisgebersystem zur vertraulichen Berichterstattung zur Verfügung.

Kontrollen bei manuellen Handelsaktivitäten: Für manuelle Eingriffe in Handelsaktivitäten gelten vorab definierte Prozesse und Genehmigungspflichten. Alle manuellen Maßnahmen, einschließlich der Priorisierung von Orders, unterliegen einer nachträglichen Überprüfung durch die Middle-Office-Funktion von tradias.

Überwachung der Ausführung: Manuelle Anpassungen an der Ausführungslogik unterliegen standardisierten Verfahren und internen Kontrollmechanismen. Alle Maßnahmen werden in den relevanten Handelssystemen dokumentiert und regelmäßig überprüft.

Standardisierte Fehlerbehandlung: tradias verfügt über dokumentierte Verfahren zur Korrektur und Handhabung von Handelsfehlern. Manuelle Korrekturen müssen begründet, genehmigt und von der Middle-Office-Funktion überprüft werden.

Regeln für Eigengeschäfte: tradias hat eine interne Richtlinie zu Eigengeschäften eingeführt. Mitarbeitende und Geschäftsführende sind verpflichtet, ihre privaten Transaktionen offenzulegen und bestimmte Genehmigungspflichten sowie Haltefristen einzuhalten.

Regeln zu Zuwendungen: tradias hat eine interne Richtlinie zu Zuwendungen implementiert, die insbesondere den Erhalt und die Gewährung von Geschenken, Einladungen und Geschäftsunterhaltungen regelt. Für bestimmte Zuwendungen ist die vorherige Genehmigung der Compliance-Abteilung erforderlich. Mitarbeitende und Geschäftsführende werden regelmäßig zu diesen Regeln geschult.

Regeln zu Nebentätigkeiten: Mitarbeitende und Geschäftsführende sind verpflichtet, ihre Nebentätigkeiten offenzulegen und vorab die Genehmigung der Compliance-Abteilung einzuholen.

Vergütungsgrundsätze: tradias verfügt über eine Vergütungspolitik, die sicherstellt, dass Mitarbeitende und Geschäftsführende im besten Interesse der Kunden handeln. Vergütung und sonstige Prämien orientieren sich an langfristiger Leistung und sanktionieren jegliches Fehlverhalten.